Es ist erwiesen, dass die Eintrittshäufigkeit von Wohnungsbränden bei Gebäuden in Holzbauweise über der bei Massivbauweise ,wie z. B. mit Kalksandstein, liegt.
Sicherer Brandschutz mit Kalksandstein
Ein Wohnungsbrand kann das Leben aller Bewohner eines Gebäudes gefährden. Daher gaben in einer Umfrage 85% der befragten Haushalte an, beim Brandschutz keine Einschränkungen zu akzeptieren. Und dies ist auch wichtig, betrachtet man die Folgen fehlenden Brandschutzes:
Jährlich sterben in Deutschland knapp 1000 Menschen bei Brandkatastrophen. Tausende erleiden Verbrennungen und Rauchvergiftungen. Darüber hinaus verursachen Brände finanzielle Schäden in Milliardenhöhe. Diese Daten zeigen deutlich, wie wichtig und lebensrettend die frühzeitige Integration wirksamer und sicherer Brandschutzmaßnahmen in die Planung ist. Seltsamerweise fragen Bauherren jedoch nur selten nach dem Brandrisiko ihres Eigenheims. Dies ist wahrscheinlich nur damit zu erklären, dass noch nicht ausreichend bekannt ist, dass Holzbauweisen gegenüber bewährten Massivhäusern (wie z.B. mit Kalksandstein) ein völlig anderes Brandverhalten aufweisen. Die verwendeten Baustoffe haben nämlich einen immensen Einfluss auf die Häufigkeit von Bränden und deren Auswirkungen.
Es ist erwiesen, dass die Eintrittshäufigkeit von Wohnungsbränden bei Gebäuden in Holzbauweise über der bei Massivbauweise liegt. Auch wenn Brandursachen mit Ereignissen in Verbindung stehen, die mit der Bauweise nichts zu tun haben, besteht, offensichtlich ein erheblicher Einfluss der Bauweise auf die Häufigkeit von größeren Brandschäden.
Die gleiche Tendenz zeigt sich bei der durchschnittlichen Schadenshöhe und besonders tragisch auch bei den Brandopfern. Die Anzahl der Todesopfer liegt bei einem Holzbau um 200% höher als bei einem reinen Massivbau. Bei einem Brand in einem Massivhaus erlischt der Brand nach dem Ausbrennen der im Raum enthaltenen Materialien relativ rasch. Bei Holzkonstruktionen besteht die Gefahr, dass der Brand (z.B. über Öffnungen wie Steckdosen, Leitungsdurchdringungen) in die Konstruktion getragen wird und sich in andere Gebäudeteile „durchfrisst“. Glutnester innerhalb der Konstruktion sind schwer zu löschen und bergen die Gefahr von Nachentzündungen. Das Löschwasser der Feuerwehr führt bei Holzkonstruktionen zu erheblichen Schäden: Gipskartonplatten weichen auf und verlieren Ihre Form, Dämmstoffe innerhalb der Konstruktion werden vollständig durchnässt und müssen ausgetauscht werden. Eine solche Konstruktion muss nach einem Brand meist abgerissen werden. Im Holzständerbau bergen die häufig verwendeten metallischen Verbindungen der Ständer eine weitere Gefahr. Bei Überhitzung verlieren sie im Brandfall schnell ihre Tragfähigkeit und es kommt zu Einstürzen der tragenden Konstruktion. Auch die Versicherungen messen dem Brandverhalten des Tragwerks eine wichtige Rolle zu. Die durchschnittliche Schadenshöhe liegt bei einer Holzbauweise mit 25.000,00 Euro pro Quadratmeter doppelt so hoch wie bei einer Massivbauweise.
Kalksandsteine bestehen ausschließlich aus den natürlichen Bestandteilen Kalk, Sand und Wasser. Im Brandfall werden bei Kalksandsteinen das freie und das gebundene Kristallwasser abgebaut, bevor die Baustoffstruktur angegriffen wird.
Brandschutzsicher ist der massive, nicht brennbare Wandbaustoff Kalksandstein.
Aus diesem Grund werden in 73% der Fälle in Holzbauweise erstellte Gebäude der versicherungstechnisch nachteiligeren Bauartenklasse III zugeordnet. Gegenüber Massivbauweisen (im Regelfall Bauartenklasse I) sind Prämiensteigerungen von 200% üblich.
Brandschutzsicherer ist der massive, nicht brennbare Wandbaustoff Kalksandstein:
1. Kalksandsteine bestehen ausschließlich aus den natürlichen Bestandteilen Kalk, Sand und Wasser. Im Brandfall werden bei Kalksandsteinen das freie und das gebundene Kristallwasser abgebaut, bevor die Baustoffstruktur angegriffen wird. In der Praxis hat sich gezeigt, dass im Temperaturbereich zwischen 300°C bis 500°C die Festigkeit von KS sogar zunimmt. Erst bei Temperaturen oberhalb 600°C erfolgt ein wesentlicher Eingriff in die KS-Struktur.
2. Kalksandsteine sind nach DIN 4102-4 in die Baustoffklasse A1 (nicht brennbare Baustoffe) eingeteilt. Da dies auch ohne Stoßfugenvermörtelung und zusätzlichen Putzauftrag der Fall ist, werden KS-Wände auch aus brandschutztechnischer Sicht kostengünstig, schnell und wirtschaftlich erstellt. In DIN 4102-2 wird der Begriff der Feuerwiderstandsklasse in Abhängigkeit von der Zeit definiert. F90 bedeutet, dass ein Bauteil - beispielsweise eine Wand - dem Feuer 90 Minuten widerstehen muss, ohne dass der Brand sich auf andere Teile des Gebäudes ausbreiten kann. Diese Anforderung lässt sich bereits mit einer 11,5 cm dicken KS-Wand ohne Putz umsetzen. Nach den bauaufsichtlichen Definitionen werden diese Wände als „feuerbeständig“ eingestuft. So sind in der Praxis bereits schlanke, zweischalige KS-Haustrennwände mit d=2x11, 5 cm brandschutztechnisch problemlos möglich.
3. Eine weitere Voraussetzung für sicheren Brandschutz ist die sorgfältige Planung und technisch einwandfreie Ausführung von Anschlüssen von Wänden an angrenzende Bauteile. Hierfür sind Anschlüsse von KS-Wänden an angrenzende Bauteile entwickelt worden, die als Verbandsmauerwerk oder auch als Stumpfstoß ausgeführt werden können. Dies gilt für Anschlüsse tragender wie auch für Anschlüsse nicht tragender KS-Wände. Auch neue, aus der Praxis entstandene Detaillösungen von Brandwänden bieten mehr Sicherheit im Brandfall. Sie können verwendet werden, weil Brandwände aus Mauerwerk in der Brandschutzprüfung grundsätzlich mit frei verformbaren Anschlüssen geprüft werden.